20.1.2014, 18:00 - 19:30 Uhr:
Irmtraud Fischer / Andrea Taschl-Erber:
Vom Marginalisieren der Frauen bis zu Geschlechtsumwandlungen: Zur gender-relevanten Macht von Bibelübersetzungen
„Es steht ja schon so in der Bibel“ – aber ist das wirklich so?Der hebräische und griechische Urtext der Bibel ist sicher als Kind der Zeit Ausdruck einer patriarchalen Gesellschaftsordnung. Aber häufig leisten erst die Bibelübersetzungen „ganze Arbeit“: Ein und dasselbe Wort wird unterschiedlich übersetzt, wenn es mit männlichem oder weiblichem Subjekt verbunden wird (Frauen dienen, Männer üben ein Amt aus), aus Frauennamen werden Männernamen, alle Benennungen von Erzählungen oder Kanonteilen schreiben biblische Frauen aus der Geschichte hinaus (Propheten, Vätererzählungen). Der Vortrag zeigt einige solcher Phänomene am AT und NT auf und konfrontiert mit dem Originaltext.
27.1.2014, 18:00 - 19:30 Uhr :
Maria Elisabeth Aigner / Monika Prettenthaler:
„Gott ist wie eine muslimische Frau…!“ Praktisch-theologische Impulse zur De-/Re-Konstruktionsdebatte biblischer Gottesbilder
Der Versuch, Gott in Sprache oder in Bilder zu fassen, stellt Menschen vor ein Dilemma, denn Gott bleibt letztlich unfassbar und unbeschreibbar. Die vielfältigen – männlich, patriarchal, weiblich, mütterlich … geprägten – Gottesbilder, Gleichnisse und Metaphern laden dazu ein, mit ihnen in Beziehung zu treten und zu fragen, inwiefern sie bis heute Vorstellungen beeinflussen, zerstören, bestätigen und irritieren.
3.2.2014, 18:00 - 19:30 Uhr:
Anneliese Felber / Michaela Sohn-Kronthaler:
Frauen brechen Tabus: Reisen – Lehren – Leiten
Frauen mussten sich Räume, die den Männern vorbehalten waren und von Männern dominiert wurden, immer wieder aneignen. Sie bewegten sich zwischen Tabubrüchen und Nachhaltigkeit. Gezeigt wird dies an den drei genannten Bereichen Reisen – Lehren – Leiten, die sich in allen Epochen der Geschichte des Christentums nachverfolgen lassen.
10.2.2014, 18:00 - 19:30 Uhr:
Theresia Heimerl / Lisa Kienzl:
Priesterbilder in Film und TV: Wo die katholische Geschlechterrollenwelt noch (fast)
in Ordnung ist
Das Bild des katholischen Priesters ist für die meisten Menschen heute weit mehr durch Film und TV als durch persönliche Erfahrung geprägt. Ein Rundgang durch die verschiedenen Genres zeigt, dass gerade mediale Priesterfiguren oft noch ein sehr traditionelles, idealisiertes Männerbild spiegeln, dem Frauen als hilfsbedürftige, wenn auch verführerische Wesen oder aber asexuelle Haushälterinnen zur Seite stehen. Dennoch: So ganz kann sich die scheinbar heile katholische Welt des Film- und Fernsehpriesters der neuen „Unordnung“ der Geschlechterrollen nicht mehr verschließen …