Die Katholisch-Theologische Fakultät Graz hat im Juni 1994 die Errichtung eines eigenen Fakultätsschwerpunktes „Frauen- und Geschlechterforschung“ beschlossen. Heuer feiern wir das 30-jährige Jubiläum des Gender-Forschungsschwerpunktes mit diversen Veranstaltungen.
Den Auftakt bildete die Ringvorlesung zum Thema "Sex, Gender und Religion" in diesem Sommersemester. Hier das Programm zur Nachlese.
Symposion
Am 10. und 11. Oktober fand ein großes Symposion zum Thema "Macht - Gender - Religion" statt. Vortragende waren (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen der hiesigen Arbeitsgruppe „Theologische Frauen- und Geschlechterforschung“, die über Themen wie den Anti-Gender-Diskurs in (süd-)osteuropäischen Ländern, den Stellenwert der biblischen Geschlechterkonstruktionen in evangelikalen und röm.-katholischen Gruppieren zur Legitimierungen eines asymmetrischen Geschlechterverhältnisses, die reproduktive Gerechtigkeit von Queer- und Transpersonen oder den Gender- und Sexualitätsdiskurs in den frühen Schriften der drei monotheistischen Religionen referierten. Die Key-note Speakerin Teresa Forcades sprach über die Relevanz einer relationalen Theologie für die Zukunft der Theologischen Frauen- und Geschlechterforschung. Irmtraud Fischer und Michaela Sohn-Kronthaler zeigten in einem historischen Rückblick auf, wie sich dieses Forschungsfeld an der Fakultät entwickelte. Die Brisanz des Genderns als gesellschaftlicher, linguistischer und journalistischer Streitfall wurde in einem sprachwissenschaftlichen Panel fachkundig diskutiert. Der zweite Tag war einem Herzstück der christlichen Theologie gewidmet, nämlich der Inkarnation Gottes in dem Mann Jesus v. Nazareth, das als Problem für ein gendersensibles Gottesbild nach wie vor diskursiv debattiert wird. Hierfür wurden die Perspektiven der bibelexegetischen Men's Studies berücksichtigt.
Zur Nachlese: Gender-Symposion verdeutlicht Vorreiterrolle der Fakultät - Theologische Frauen- und Geschlechterforschung (uni-graz.at)
Elisabeth-Gössmann-Preise
Im Rahmen des Symposions wurden die Elisabeth-Gössmann Preise an Dr. Katharina Mairinger-Immisch und Dipl.theol. Louisa Schmacke M.A. feierlich verliehen. Kathpress interviewte die Forschungspreisträgerin Dr. Katharina Mairinger-Immisch: Graz: Elisabeth-Gössmann-Preis für Forschung zu Intergeschlechtlichkeit (kathpress.at)