Das derzeitige Umsichgreifen rechtspopulistischer Einstellungen und Politiken, die auf die Umwandlung menschenrechtsbasierter Demokratien in illiberale bzw. völkisch-identitär geschlossene Gesellschaftsformen zielen, geht seit einigen Jahren einher mit einem als „Anti-Genderismus“ (Hark/Villa) bezeichneten Aktionismus. Insbesondere in einigen Ländern Ostmitteleuropas beobachten wir aggressive Attacken auf sexuelle Minderheiten, emanzipatorisch-menschenrechtsorientierte Bewegungen sowie wissenschaftliche Gender Studies. Das Projekt „Widerstand erforderlich? – Identitäts- und Geschlechterkämpfe im Horizont von Rechtspopulismus und christlichem Fundamentalismus in Europa heute“ richtete als Reaktion auf diese Tendenzen ein interdisziplinäres und internationales Symposium zum Thema aus, um die Vernetzung von Wissenschaftler*innen aus Ost- und Mitteleuropa sowie zwischen Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen zu fördern und so schlussendlich innerhalb des Problemfeldes Räume der Öffnung und Ansatzpunkte für Transformationsprozesse zu identifizieren und zu erschließen.
In Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Kurzreferaten, fünf unterschiedlichen Panels und sieben unterschiedlichen Video-Chatrooms kamen Wissenschaftler*innen des Schwerpunkts Geschlechterforschung aus unterschiedlichen Fächern wie Politikwissenschaft, Soziologie, Sozialpsychologie, politische Philosophie und feministische Theologie sowie Aktivist*innen und Politker*innen zusammen, um die zentralen Themen des Symposiums im gemeinsamen Diskurs zu bearbeiten.
Geplant ist zudem eine daraus hervorgehende Publikation, die im Frühjahr 2021 gedruckt und als Open-Access-online-Edition erscheinen soll.
Einen ausführlicheren Bericht finden Sie in unserem Veranstaltungsarchiv.
Zur Projektpage des Elisabeth-List-Fellowship-Programms für Geschlechterforschung